Immer diese Putzfrau
Bericht Schwäbische, 07.11.2024
Mit dem Boulevardstück „Immer diese Putzfrau“ startete der Theaterverein Laienspielbühne Heilig-Kreuz in die Herbstsaison. Seit der gelungenen Premiere sind die Mimen auf Tournee.
Kein Wunder, um es vorneweg zu sagen, die Schauspieltruppe erfüllen wie gewohnt alle Erwartungen. Die jeweils drei Darstellerinnen und Darsteller gehen in ihren Rollen auf und bringen über ihre unnachahmliche Gestik und Mimik die Zuschauenden zum Lachen und Schmunzeln, manchmal auch nur zu einem zustimmenden Nicken. Dann nämlich, wenn sie sich selbst in ihren eigenen Handlungen wiedererkannten.
Gesellschaftskritische Komödie
Anders als in den früheren Jahren handelt es sich beim diesjährigen Theaterstück um eine Komödie von Autorin Ulla Kling, das zwar auch die Lachmuskeln der Gäste strapaziert, aber auch gesellschaftskritisch das deutsche Spießertum mit seinen Vorurteilen und Beschränktheiten entlarven will.
„Seit ich Sie kenne, hat das Wort Morgengrauen eine neue Bedeutung“, wirft die Putzfrau Berta Stenzel ihrer Arbeitgeberin Edwina Rohrbach an den Kopf. Damit ist in einem Satz das Verhältnis der beiden Frauen umrissen. Beide würden gerne das Arbeitsverhältnis beenden, wäre da nicht die dreimonatige Probezeit, die penibel eingehalten werden muss.
So verschieden, doch auch eine Gemeinsamkeit
Auf der einen Seite also die privilegierte und eingebildete Edwina, von ihrem Ehemann August oft liebevoll oder auch mit sarkastischem Unterton Wienerl genannt, arg etepetete-penible Antipodin zu ihrer Putz-Perle Berta. Diese, mit klassischem Kopftuch und in einfachem Arbeitskittel, verbirgt hinter ihrer Einfachheit oft eine Bauernschläue, mit der sie schlagfertig auf manche Ansichten ihrer Brotgeberin antwortet und die Anweisungen teilweise ignoriert.
So verschieden die beiden Frauen auch sind, in Sachen Mundwerk schenken sie sich nichts. Edwina beschimpft Berta als eine impertinente, respektlose Person. Berta nennt Edwina eine nochnäsige, eingebildete Ziege, eine verbiesterte Hexe. Die Fronten im Hause Rohrbach sind damit klar.
Männer des Hauses mittendrin
Im Haushalt lebt neben dem Ehepaar auch noch deren Sohn Roman, angehender Jurist, der lässt sich nicht so einfach von seiner Mutter herumkommandieren. Und er bringt auch Vater August dazu, mal ordentlich auf den Tisch zu klopfen, trotz aller Kritik seitens Edwinas schwätzen die beiden auch so, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, nämlich Schwäbisch.
Doch die beiden Männer stehen oft rat- und hilflos zwischen den beiden streitbaren Amazonen. Der Ehemann spielt oft den dummen August, der um des lieben Friedens Willen vor seiner Frau kuscht und erst auf Drängen von Roman und einiger Gläser Cognac an seinem Geburtstag aufmuckt.
Der Sohnemann steht also seiner Mutter kritischer gegenüber und vor allem liebt er Gerlinde, ein Mädchen aus einfachem Hause. Für Edwina ist das Mädchen nichtssagend und auf Dauer nicht die richtige Frau an der Seite ihres Sohnes mit prächtigen beruflichen Aussichten. Viel bessere Partien könne er haben, echauffiert sie sich und beschimpft die Männer als untaugliche Helfer in ihrem Kampf gegen Gerlinde und vor allem gegen Berta.
Eine faustdicke Überraschung
Wie gut, dass es eben die Putzfrau gibt. Sie hat das Herz am rechten Fleck und mischt sich ungefragt und ungeniert in die Privatangelegenheiten ihrer Arbeitgeber ein. Doch auch ihr eigener Mann Egon, der im Hause Rohrbach allerlei handwerkliche Arbeiten ausführen soll, ist gegen Bertas süffisante Bemerkungen nicht gefeit und hat nichts zu lachen.
Ganz am Schluss wird dann von Berta höchstselbst die aufgeblasene Unzulänglichkeit der Spießbürger entlarvt. Mit Egon hat sie bei Augusts Geburtstagsfeier eine faustdicke Überraschung im Gepäck. Doch die soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Wer neugierig ist, kann diese selbst bei den weiteren Aufführungen der Theatergruppe erfahren und miterleben.
Rollen wie auf den Leib geschneidert
Ein weiteres Geheimnis wird wahrscheinlich auch nach den weiteren Stationen der Theatertournee bestehen bleiben, nämlich, ob Simone Beisel, die Frau hinter den Kulissen, als Souffleuse viel zu tun hatte. Wenn ja, gemerkt hat davon niemand etwas. Zu gut war die Leistung der Protagonisten schon bei der Premiere. Ob es nun Marcel Mehrle in der Rolle des Roman oder Alice Abla Amegbegne als Gerlinde, sie verkörperten das perfekte Liebespaar. Markus Beisel - der Regisseur des Stückes – hatte als Bertas Ehemann trat gewohnt sicher und überzeugend auf.
Wie auf den Leib geschneidert war der Part für Justin Stannage als August Rohrbach, war es nun als etwas duckmäuserischer Ehemann oder als stark angesäuseltes Geburtstagskind. Und schließlich das Frauenpaar in der Dauerfehde: Uschi Kowalski, die privat so gar nicht die überhebliche Dame sein möchte, fand sich im Dunstkreis der zickigen Arbeitsanweiserin Edwina bestens zurecht und spielte diese mit Bravour. Dieses Prädikat verdiente sich auch Anita Sessler als Putzfrau Berta. Ohne Zweifel, der Applaus bestätigte sie, war sie die „Prima inter pares“ – die Erste unter Gleichen. Die Leistungen aller waren schlicht sehr gut!
Publikum hat Mitspracherecht
Vorsitzender Justin Stannage richtete abschließend schon den Blick auf das Jahr 2025. Dann soll ein Stück aus früheren Jahren aufgeführt werden, und welches? Das soll das Publikum entscheiden. Zur Auswahl stehen drei Stücke. Abgestimmt werden kann über einen Flyer oder mittels QR-Code bis zum 31. Januar 2025. Unter allen Teilnehmenden werden zwei Freikarten für die nächstjährige Saison verlost. Zu den Aufführungen zu kommen, lohnt sich also allemal. Die noch anstehenden Termine sind abrufbar auf theaterverein-albstadt.de/termine.
Bericht SchwaBo am 08.10.2024:
Der Theaterverein Laienspielbühne Heilig-Kreuz startet am 19. Oktober in die neue Theatersaison. Auf dem Spielplan steht diesmal „Immer diese Putzfrau“, eine Komödie in drei Akten von Ulla Kling.
Endlich wird dem so oft marginalisierten Thema Raumpflege einmal die Bedeutung zuerkannt, die ihr gebührt: Berta Stenzel ist seit kurzem Putzfrau bei Familie Rohrbach; sie hat sich mit Edwina Rohrbach auf eine dreimonatige Probezeit verständigt. Die erweist sich allerdings als nicht ganz unproblematisch, denn die affektierte und überaus penible Edwina kommt mit Bertas einfacher und direkter Art nicht zurecht: Was Berta auch macht, immer hat Edwina etwas daran auszusetzen, ob es nun die korrekte Technik des Staubsaugens ist oder die Position der Kissen auf dem Sofa.
Indes leidet nicht nur Berta unter Edwinas Launen, sondern auch deren Sohn Roman. Beispielsweise darf er seine Freundin Gerlinde nicht ins Haus bringen, da die in Edwinas Augen nicht standesgemäß ist. Auf die Hilfe von Vater August kann Roman dabei nicht zählen, denn der will nur seine Ruhe haben. Doch Roman lässt sich nicht einschüchtern: Er und Gerlinde wollen heiraten, wenn es sein muss, ohne Geld.
Eine reiche Tante gibt es auch
Unterdessen spitzt sich der Gegensatz zwischen Berta und Edwina zu; Edwina wäre Berta gerne los, muss aber das Ende der Probezeit abwarten. Zum Geburtstag ihres Mannes wünscht sich Edwina eine Feier im engsten Familienkreis, also zu dritt – aber selbstverständlich kommt alles ganz anders. Die Ereignisse überschlagen sich; Bertas Mann Egon und eine reiche Tante Romans spielen dabei eine nicht ganz unwesentliche Rolle.
Welche, das können die Zuschauer in der Vorstellung des Theatervereins Heilig-Kreuz herausfinden: Premiere ist am Samstag, 19. Oktober, um 19 Uhr im Gemeindesaal Heilig-Kreuz in Ebingen, eine weitere Vorstellung beginnt am Sonntag, 20. Oktober, um 17 Uhr; Karten für beide gibt es im Vorverkauf bei der Firma Getränke Biesinger, Christophstraße 7, und an der Abendkasse.
Am Samstag, 26. Oktober gastiert die Laienspielbühne in der Festhalle Meßstetten; der Kartenvorverkauf im Restaurant Adler in Hossingen beginnt am 14. Oktober. Am Samstag, 9. November, wird in der „Sonne“ in Straßberg Station gemacht; einen Vorverkauf gibt es hier nicht, nur die Abendkasse. Beide Vorstellungen beginnen um 20 Uhr.
Reinerlös fließt sozialen Zwecken zu
Am Sonntag, 10. November, um 17 Uhr öffnet sich der Vorhang in der Festhalle Lautlingen und am Freitag, 15., sowie am Samstag, 16. November, um 20 Uhr in der Festhalle Truchtelfingen. Für die dortigen Vorstellungen ist auch Getränke Biesinger Vorverkaufsstelle, und zwar ab dem 4. November.
Weitere Vorstellungen folgen am Freitag, 22., und Samstag, 23. November, um 20 Uhr im Gemeindesaal von St. Hedwig im Ebinger Westen. Den Vorverkauf, der am 11. November beginnt, übernimmt, ebenso wie die Bewirtung, der Klösterle-Verein, Telefon 07431/ 71869 und 0175/7981840. Ihm und seinem Vorarlberger Feriendomizil, dem Alpenhof St. Martin, ist der Erlös aus den Einnahmen zugedacht.
Kooperation mit der Feuerwehr
Den Schlusspunkt setzt am Samstag, 18. Januar, ein Gastspiel in der Festhalle Margrethausen – es kommt durch die Zusammenarbeit mit der dortigen Feuerwehr zustande. Auch dort öffnet sich der Vorhang um 20 Uhr; der Vorverkauf im Haarstüble und der Poststelle Margrethausen beginnt am 11. Dezember.
Der Eintrittspreis für alle Vorstellungen beträgt neun Euro; Kinder bis 14 Jahre zahlen nichts. Der Reinerlös wird in kirchlich-soziale Zwecke investiert; für die Bewirtung ist an allen Spielorten gesorgt.
Bericht im ZAK am 15.10.2024:
Der Theaterverein Laienspielbühne Heilig-Kreuz Albstadt-Ebingen startet am 19. Oktober nach intensiver Probearbeit in die neue Theatersaison.
Seit Mitte Juli proben die Schauspielerinnen und Schauspieler kräftig am neuen Stück „Immer diese Putzfrau“ eine Komödie in drei Akten von Ulla Kling. Der Verein hofft auf viele Zuschauerinnen und Zuschauer bei den Vorstellungen.
Zum Inhalt: Berta Stenzel ist seit Kurzem bei Familie Rohrbach die Putzfrau. Sie hat mit Edwina Rohrbach vereinbart, dass beide die Probezeit von drei Monaten einhalten müssen. Berta hätte damit kein Problem, aber die affektierte und überaus penible Edwina kommt mit Bertas einfacher Art überhaupt nicht zurecht. Was Berta auch macht, immer hat Edwina etwas auszusetzen, ob dies die Art und Weise des Staubsaugens ist oder nur, wie genau, in welchem Winkel die Kissen auf dem Sofa zu liegen haben. Aber nicht nur Berta leidet unter Edwinas Launen, auch Sohn Roman bekommt diese immer wieder zu spüren. So darf Roman seine Freundin Gerlinde nicht mit ins Haus bringen, da sie in Edwinas Augen standesgemäß nicht zu ihm passt. Auf die Hilfe von Vater August kann Roman dabei nicht zählen, denn der ist selber froh, wenn er seine Ruhe hat. Doch Roman lässt sich nicht einschüchtern, er und Gerlinde wollen heiraten, auch ohne Geld. Berta kocht es Edwina inzwischen ebenfalls gehörig. Edwina ist der Verzweiflung nahe, doch sie muss Berta die drei Monate behalten. Zum Geburtstag ihres Mannes wünscht sich Edwina eine Feier im engsten Familienkreis, also zu dritt. Berta verlässt das Haus, nichts scheint Edwinas Familienidyll noch stören zu können. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Welche Rolle Bertas Mann Egon damit zu tun hat und welche Rolle die reiche Tante von Roman einnimmt, können Interessierte bei den verschiedenen Veranstaltungen herausfinden.
Der Vorverkauf für die Veranstaltungen im Gemeindesaal der Heilig-Kreuz-Kirche Ebingen und der Festhalle Truchtelfingen ist wieder bei der Firma Getränke Biesinger in Albstadt. Der Eintrittspreis liegt bei neun Euro, Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Der Reinerlös wird für kirchlich-soziale Zwecke gespendet. Für die Bewirtung ist an allen Spielorten gesorgt.
Die Termine in der Übersicht: Die Premiere findet am Samstag, 19. Oktober, 20 Uhr, im Saal der Heilig-Kreuz-Kirchengemeinde in Ebingen statt. Eine weitere Aufführung im Gemeindesaal Heilig-Kreuz ist am Sonntag, 20. Oktober, um 17 Uhr. Der Vorverkauf für diese zwei Veranstaltungen bei der Firma Getränke Biesinger in der Christophstraße 7 in Albstadt läuft bereits. Karten sind auch an der Abendkasse erhältlich.
Mit dem neuen Stück „Immer diese Putzfrau“ soll es dann wie gewohnt auch auf Tournee gehen. Am Samstag 26. Oktober, 20 Uhr, startet die Tournee mit einem Gastspiel in der Festhalle Meßstetten. Der Kartenvorverkauf hierfür ist beim Restaurant Adler in Hossingen, der auch die Bewirtung in Meßstetten übernimmt. Auch hier sind Karten im Vorverkauf oder an der Abendkasse erhältlich.
Die Tournee führt dann weiter in die „Sonne“ Straßberg. Am Samstag 9. November, 20 Uhr (Karten an der Abendkasse), treten die Laienspieler dort auf.
Am Sonntag 10. November, wird um 17Uhr der Vorhang in der Festhalle in Albstadt-Lautlingen geöffnet.
Die Tournee wird mit zwei Vorstellungen am 15 und 16. November um 20 Uhr in der Festhalle Truchtelfingen beendet.
Am Wochenende, 22 und 23. November, wird es dann jeweils um 20 Uhr wieder zwei Veranstaltungen im Gemeindesaal der St. Hedwig-Kirche für den Klösterle-Verein geben. Hier wird die Bewirtung durch den Klösterle-Verein übernommen. Die Einnahmen kommen dem Alpenhof St. Martin und dem Klösterle-Verein zugute. Karten gibt es beim Klösterle-Verein unter Telefon 07431/71869 oder 0175/7981840.
Ein weiterer Termin wird dann am 18. Januar 2025 sein. Die Tournee und Saison werden um einen Spielort in das neue Jahr verlängert. Der Theaterverein konnte die Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr Margrethausen verlängern und präsentiert das Stück nochmals in der Festhalle in Margrethausen. Hier öffnet sich der Vorhang auch um 20 Uhr. Der Vorverkauf für diese Veranstaltung findet ab dem 11. Dezember beim Haarstüble Margrethausen und bei der Poststelle Margrethausen statt.